Wie die Mitmenschen den Autoren finanziellen Schaden zufügen und es immer öfter tun

Ob sie es bewusst tun oder einfach auf ihr »Recht« bestehen, viele Menschen fügen den Autoren und Autorinnen finanziellen Schaden zu, ob sie davon wissen oder nicht. Auf TikTok gibt es sogar Buchgruppen die einem Methoden aufzeigen, wie man kostenlos E-Books lesen kann, obwohl diese nicht kostenlos angeboten werden. Unter anderem sind Amazons Richtlinien (ändert sich ab 2023) auch mit daran schuld.

Wie den Autoren und Autorinnen häufig Schaden zugefügt wird

1. Rückgaberecht missbrauchen

Es gibt auch solche, die sich daran erfreuen können, den Autorinnen und Autoren damit zu schaden, indem sie ein Buch online kaufen und nach dem Lesen einfach wieder zurückgeben, da das Rückgaberecht in Deutschland anscheinend von Menschen gemacht wird, die sich in der digitalen Welt nicht auskennen. Und mit schaden meine ich finanziellen Schaden. Das ist Fakt!
(Update: Amazon ändert die Rückgaberichtlinien für gelesene E-Books ab Januar 2023)

2. Darknet

Ein nicht sehr kleiner Teil beschafft sich z. B. das E-Book auf illegalem Weg, indem es z. B. auf Lovelybooks ergaunert wird, um es anschließend auf einer Seite im Darknet kostenlos anzubieten.

3. Leserunden missbrauchen

Auch für eine Leserunde bewerben und sich nicht daran beteiligen ist keine gute Art. Echte Leser und Leserinnen beteiligen sich gerne und sind dankbar.

4. Ungerechtfertigte Rezensionen

Eine schlechte Rezension für ein Buch zu hinterlassen, weil der Versandweg dann doch mal mehr als eine Woche dauerte, ist ein absolutes No-Go und sollte auch vom Anbieter umgehend entfernt werden. Die Autoren und Autorinnen haben i. d. R. nichts mit dem Versandweg zu tun, mit dem der Versanddienstleister beauftragt wurde.
Auch ein Fehldruck durch die Druckerei hat nichts mit dem Inhalt, z. B. dem Roman selbst, zu tun. Dafür sollte man seinen Frust bei dem Verlag, Distributor oder der Druckerei abladen und nicht in einer Rezension, die nur den Literaturschaffenden schadet.
Und wenn einem etwas an der Geschichte nicht besonders gefällt, sollte man zuerst den Kontakt mit den Autoren oder Autorinnen suchen, bevor man voreilig eine Rezension hinterlässt, die u. U. per Mail geklärt werden kann.
Letztlich bleibt es jedem und jeder Person selbst überlassen, wie und wofür er seine Rezensionen hinterlässt. Doch sollte sie sich zumindest auf die Geschichte, den Schreibstil oder andere Dinge im inneren des Buches beziehen und nicht aus persönlich beleidigenden Gründen oder die bereits erwähnten. Jeder Autor, jede Autorin hat bei mir den ersten Stern sicher dafür, dass dieses Buch geschrieben, den zweiten dafür, dass es veröffentlicht wurde. Mindestens drei Sterne sind bei mir schon Pflicht für die ganze Arbeit, die dahinter steckt. Ich behalte auch immer im Hinterkopf, dass ich bei einer Rezension nicht davon ausgehen darf, dass jeder meiner Meinung ist oder den gleichen Geschmack hat. Ein Buch ist nicht gleich schlecht, weil es den persönlichen Geschmack des Lesers nicht erfüllt. Das sollte man in seiner Rezension mit in den Text einbinden, da die Autoren und Autorinnen mit Feedback deutlich mehr anfangen können, als wenn man deswegen ein oder zwei Sterne abzieht.
Leider geben auch wenige Autorenkollegen eine schlechte Bewertung ab. Warum sie so etwas herabwürdigendes machen, kann ich nicht beurteilen.

5. Als Autor oder Autorin ausgeben

Ja, das gibt es tatsächlich! Immer wieder findet man in den Sozialen-Medien sogenannte Fake-Profile. Das sind von irgendwelchen Nutzern erstellte Seiten oder Profile, die vorgaukeln der oder die echte AutorIn zu sein. Das kann unter Umständen verheerende Folgen für die Betroffenen nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall sogar psychischen und finanziellen Schaden für die Autoren und Autorinnen bedeuten. Wenn ihr ein Fake-Profil entdeckt, meldet es bitte umgehend den Betreiber der Webseite oder dem Portal, vielleicht sogar dem oder der Betroffenen, damit diese Anzeige bei den Behörden erstatten können.

6. Autorenkolleg*innen schlecht machen

Das kommt häufiger vor, als man in diesen Kreisen annehmen würde. Neider gibt es überall, auch unter Gleichgesinnten. Wer seine Autorenkollegen und -Kolleginnen hinter ihren Rücken schlecht macht, sie beschimpft, ihr Vertrauen missbraucht, um an gewisse Informationen zu kommen, der oder die hat einen miesen Charakter und sollte sich in Grund und Boden schämen! Leider sind diese Ich-Menschen so geschickt in ihrem Tun, dass ihnen niemand so leicht auf die Schliche kommt. Seid also vorsichtig im Umgang mit euren Autorenkollegen und -Kolleginnen und überlegt gut, was ihr von eurer Tätigkeit preisgeben möchtet. Ich bin leider schon auf eine solche Autorin hereingefallen und habe es einfach viel zu spät bemerkt, dass mein Vertrauen missbraucht wurde. Daraus habe ich gelernt.

7. Gesetzesänderungen und Lobbyisten

Leider kommt es immer wieder vor, dass die Gesetze zugunsten der Verlage und Bibliotheken umgestaltet werden. Wie immer bekommen die Autoren und Autorinnen wenig oder sogar gar nichts von IHREN Einnahmen aus der Buchausleihe oder von den Buchverkäufen ab. Sollten plötzlich alle Autoren und Autorinnen für eine lange Zeit in den Streik treten, wird es mit der Zeit immer weniger Verlage, Buchhandlungen, Büchereien und Online-Buchhandlungen geben, bis sie ausgestorben sind. Ohne Autoren und Autorinnen keine Romane, Sach- oder Fachbücher, Kinderbücher, E-Books, Hörbücher, Kurzgeschichten, Artikel, usw.. Punkt! Das ist mit ein Grund, weshalb ich dem Selfpublisher-Verband beigetreten bin. Dort werden die Interessen von Autoren und Autorinnen ernst genommen und so gut wie möglich vertreten.

8. Kein Buch kaufen/wird gekauft

Gleich vorweg: Dies soll kein Vorwurf sein!
Als letzte Möglichkeit, die den Autoren und Autorinnen finanzielle Einbußen bereiten kann, ist die, dass die Bücher einfach nicht gekauft werden. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Es soll Menschen geben die nicht Lesen und somit auch sehr selten ein Buch in die Hand nehmen. Dieser Gruppe kann man ihr Desinteresse keinesfalls vorwerfen. Vielleicht sind die Bücher nicht gut sichtbar oder schlecht auffindbar. Zumindest wäre das eine Erklärung, für die ausbleibende aber erwartete Nachfrage. Auch die falschen Schlagwörter, ein unauffälliges oder schlecht gemachtes Cover, obszöner oder diskriminierender Buchtitel/Untertitel oder ein unfähiger Distributor, Verlag oder Online-Shop, das alles könnten Möglichkeiten sein, warum der Buchverkauf ausbleibt und den Autoren und Autorinnen langfristig betrachtet schaden kann.

Wie man gut erkennen kann, können sich die Autoren und Autorinnen sogar selbst finanziell schaden, indem sie ihre E-Books, Bücher und Hörbücher ohne Kenntnisse oder Zuhilfenahme einer erfahrenden Person veröffentlichen. Dabei kann der kleinste Fehler im schlimmsten Fall dazu führen, dass kein oder kaum Lesende mit Kaufabsicht zu dem Buch finden.

Wie auch immer der Schaden aussehen mag, helfen wird er den Literaturschaffenden keineswegs.
Hast du noch weitere Dinge, wie den Autoren und Autorinnen geschadet wird?

By Tino Dietrich

Tino Dietrich, geboren 1976 in Norddeutschland, absolvierte ein Literaturstudium in Hamburg. Er hat viele Jahre als Inhaber von erfolgreichen Betrieben in der freien Wirtschaft gearbeitet. Seit 2012 arbeitet er als freiberuflicher Schriftsteller, zertifizierter Texter im Online-Marketing für diverse Agenturen sowie erfolgreich als Romanautor und Ghostwriter. Tino Dietrich bildet sich fortan weiter und ist begeistert vom Selfpublishing. 2014 wurde u. a. seine Kurzgeschichte „Im letzten Winter“ bei einem Schreibwettbewerb prämiert. Mit seinem Romandebüt „Mila und Paul – Sonne im Norden“ fand der Autor aus dem Norden seinen Platz in einer stetig wachsenden Lesergemeinschaft.

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